Newsletter 2009 / 04
prometheus – Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung und Lehre e.V.
www.prometheus-bildarchiv.de

INHALT

1.) prometheus integriert vier neue Datenbanken
2.) Ergebnisse der Frühjahrsumfrage
3.) prometheus ermöglicht kollaboratives Arbeiten
4.) Weitere Neuerungen bei prometheus
5.) DFG-Projekt “Meta-Image” geht an den Start
6.) “e-campus Altertum” an der Justus-Liebig-Universität Gießen
7.) www.pausanio.de – prometheus gratuliert zur Gründung
8.) prometheus — facts & figures
9.) prometheus — Kontakt

1.) prometheus integriert vier neue Datenbanken

In den vergangenen Monaten ist es gelungen, vier weitere hochwertige Datenbanken in das prometheus-Bildarchiv zu integrieren.
Im August ging die Datenbank des Archäologischen Instituts der Georg-August-Universität Göttingen via Prometheus ans Netz. “GAUDI” hat derzeit knapp 4.400 Datensätze mit Schwerpunkten im italisch-etruskischen Raum und in der römischen Kunst.
Hinzugekommen ist außerdem die DILPS Bilddatenbank UdK des Instituts für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Berliner Universität der Künste. Sie umfasst gut 1.800 Datensätze. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Kunstgeschichte des 19. und des 20. Jahrhunderts, Fotografie und Gegenwartskunst sowie die visuellen Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft.

Außerdem konnte das Bildarchiv von “digiCULT” in Kiel integriert werden. Das von der Christian-Albrecht-Universität in Zusammenarbeit mit dem Museumsverband Schleswig-Holstein e.V. seit 2003 betriebene Projekt “digiCULT” widmet sich der kooperativen digitalen Dokumentation und langfristigen Sicherung des Kulturerbes mit neuen Technologien sowie der zentralen Zugänglichmachung des Kulturgutes für Bildung, Wissenschaft und Tourismus. Es wird gefördert durch Mittel der EU und des Zukunftsprogramms Schleswig-Holstein. Für weitere Informationen: www.digicult-sh.de und www.museen-sh.de
“digiCULT” liefert momentan etwa 5.000 hochwertige Datensätze und Bilder an prometheus. Dabei handelt es sich vorwiegend um Objekte aus Kunstmuseen, z.B. aus dem Gemäldebestand der neuen Lübecker Kunsthalle St. Annen, aber auch um Bühnenbilder und Figurinen aus theaterwissenschaftlichen Sammlungen.

Desweiteren konnte das rund 10.000 Datensätze umfassende “Lexikon der Revolutions-Ikonographie in der europäischen Druckgraphik 1789-1889” eingebunden werden. Mit dem Aufbau dieser Datenbank wurde im Jahr 2000 im Rahmen des SFB “Erinnerungskulturen” an der Justus-Liebig-Universität Gießen begonnen. Seit 2008 wird das Bilderlexikon als DFG-gefördertes Projekt fortgeführt.
Das “Lexikon der Revolutions-Ikonographie” behandelt die im Wesentlichen visuell geprägte öffentliche Kultur seit dem Mediengroßereignis Französische Revolution. Mit seinem Schwerpunkt auf Blättern aus dem 18. und 19. Jahrhundert bietet es zum einen Einblicke in die zeit- und medienspezifische Bildsprache der politischen Druckgraphik sowie in ihre Produktions- und Vertriebsmechanismen. Zum anderen macht die Verschlagwortung des Materials signifikante Wiederholungen einprägsamer Bilderfindungen sichtbar. Der häufige Transfer und das Wechselspiel von Bildern, Motiven und Symbolen wird anhand der Bilddatenbank dokumentiert und von einem internationalen Autorenstab in Artikeln aufgearbeitet. Diese sollen spätestens 2012 publiziert werden.

Das “Lexikon der Revolutions-Ikonographie” ist die erste ‚freie‘ Datenbank im prometheus-Bildarchiv. Urheberrechtliche Ansprüche Dritter existieren nicht. Das “Lexikon” ist ohne Login über http://prometheus.uni-koeln.de/pandora/open_access für jeden erreichbar.

2.) Ergebnisse der Frühjahrsumfrage

Anlässlich des ersten Geburtstages von pandora hatten wir im Frühjahr eine Umfrage durchgeführt, die den Nutzerinnen und Nutzern von prometheus Gelegenheit gab, Erfahrungen und Wünsche hinsichtlich des Bildarchivs zu äußern. Allen an dieser Aktion Mitwirkenden sei an dieser Stelle herzlich gedankt!
Wir haben durch Ihre Antworten und Kommentare wertvolle Hinweise vor allem in Sachen Benutzerfreundlichkeit erhalten. Einige Funktionalitäten konnten schon angepasst, optisch verbessert bzw. leichter handhabbar gemacht werden.
Offenbar gibt es auch ein signifikantes Bedürfnis nach gehaltvolleren Metadaten und qualitativ hochwertigeren Bildern. Wir arbeiten an diesen Problemen! Wegen der strukturellen Offenheit des Bildarchivs und seiner gewollten Heterogenität sind hier allerdings keine radikalen, sondern intelligente Lösungen gefragt.
Einstweilen verweisen wir auf die allen NutzerInnen gegebene Möglichkeit, mit der Vergabe von Sternchen die Qualität einzelner Abbildungen zu bewerten – und so eine kritische Masse zu schaffen, mit der wir künftig operieren können.
Einige graphische Darstellungen und einen Kommentar zur Umfrageauswertung finden Sie in unserem Blog: “../../tag/umfrage”:

3.) prometheus ermöglicht kollaboratives Arbeiten

Seit kurzem ist es möglich, die eigene Bildersammlung einem bestimmten Nutzerkreis zur Mitarbeit bzw. zur Ansicht zur Verfügung zu stellen oder aber für die gesamte prometheus-Nutzerschaft zu veröffentlichen. Das erleichtert das kollaborative Arbeiten an Forschungsprojekten und die gemeinsame Gestaltung von Seminaren. Die Beteiligten können der Bildersammlung weitere Bilder, Beschreibungen, Schlagwörter und Links hinzufügen. Die einzelnen Arbeitsschritte werden genau dokumentiert, so dass Veränderungen für alle nachvollziehbar bleiben. Über die Profilseiten kann man nun außerdem Nachrichten an NutzerInnen verschicken, ohne deren E-Mail-Adressen zu kennen.
Das gemeinsame Arbeiten und die besseren Kommunikationsmöglichkeiten werden im besten Falle auch dazu führen, Forschungsdiskussionen zu einzelnen Objekten anzuregen und neue Forschungsbereiche zu erschließen. Darüber hinaus kann durch die Veröffentlichung qualitativ hochwertiger Bildersammlungen ein Pool von Arbeitsmaterialien entstehen, der Lehre und Studium gleichermaßen bereichert.

4.) Weitere Neuerungen bei prometheus

Mailingliste: Um prometheus-NutzerInnen und -MitarbeiterInnen ein Kommunikationsmittel für gemeinsame Diskussionen rund um prometheus an die Hand zu geben, ist nun eine Mailingliste eingerichtet worden, an der sich alle schreibend oder lesend beteiligen können. Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Kommunikationsmöglichkeit wahrnehmen und sich rege einbringen. Abonnieren können Sie die Liste unter:
https://lists.uni-koeln.de/mailman/listinfo/prometheus-users
Die Möglichkeit der Rückmeldung bzw. der Kontaktaufnahme mit dem prometheus-Team ist natürlich auch weiterhin per Telefon, E-Mail und Feedback-Formular (http://prometheus.uni-koeln.de/pandora/de/feedback) gegeben.

Gastzugang: Unter http://prometheus.uni-koeln.de/pandora/signup kann sich fortan jede/r Interessierte selbstständig einen kostenlosen Gastzugang für eine Woche einrichten. Bisher war dies mit einer Anfrage an die Geschäftsstelle verbunden gewesen.

Bezahlung der Einzellizenz: Aufgrund häufiger Anfragen bietet prometheus ab sofort auch die Zahlung per Rechnung für Einzellizenzen an. Wer seine Zahlung nicht über den Online-Zahlungsdienst “ClickandBuy” abwickeln will, muss allerdings eine Bearbeitungsgebühr von 15 Euro in Kauf nehmen.

Daten herunterladen: Ein Klick auf das Download-Icon (nach unten gerichteter Pfeil) an einem Bild ermöglicht nun das Herunterladen des Bildes mit allen vorliegenden Metadaten. Diese werden im flexiblen XML-Format geliefert.
Auch das Herunterladen der Bildersammlungen ist nun möglich. Beim Klick auf den Download-Link werden alle Bilder der Sammlung zusammen mit den XML-Daten heruntergeladen.

5.) DFG-Projekt “Meta-Image” geht an den Start

Gemeinsam mit dem Rechen- und Medienzentrum der Leuphana Universität Lüneburg und dem Computer- und Medienservice der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelt prometheus seit dem 1. Oktober eine “verteilte virtuelle Forschungs- und Kommunikationsumgebung für den Bilddiskurs in der Kunstgeschichte”. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und im Förderbereich “Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS)” der Deutschen Forschungsgemeinschaft angesiedelt.
Für prometheus geht es vor allem darum, die Möglichkeiten der ‚digitalen Bildinterpretation‘ und des kollaborativen Arbeitens innerhalb des Bildarchivs zu erweitern. Mit der Integration des genuin bildorientierten Werkzeugs “HyperImage” werden auf das Detail zielende Bilddiskurstechniken Anwendung finden. Dann wird es möglich sein, gemeinsam oder individuell an beliebigen Bildausschnitten zu arbeiten, Bilddetails präzise zu markieren, zu beschreiben und miteinander zu verknüpfen. Die freigegebenen Meta-Informationen sollen später in das Bildarchiv zurückgeführt werden, so dass sie dann für die gesamte Forschungsgemeinschaft zur Verfügung stehen.

6.) “e-campus Altertum” an der Justus-Liebig-Universität Gießen

In den letzten Jahren wurden an der JLU immer wieder beispielhafte E-Learning Angebote zu altertumswissenschaftlichen Themen entwickelt. So entstanden u.a. “Das griechische Symposion” (Klassische Philologie/Klassische Archäologie) und “Das Römische Forum” (Klassische Archäologie) – interaktive Lernprogramme, die durch den Einsatz multimedialer Techniken Basiswissen, aber auch neueste Forschungsergebnisse fundiert und spielerisch zugleich vermitteln. Nun gilt es, diese Erfahrungen für einen curricular nachhaltig nutzbaren Einsatz von E-Learning zu sichern.
Ein gemeinsamer Antrag des Instituts für Altertumswissenschaften und der Medienstelle des Fachbereichs 04 (Gründungsmitglied von prometheus) im Studienstrukturprogramm des Landes Hessen wurde vom HMWK mit einem Volumen von 199.000 € genehmigt. Im Juli lief die erste Projektphase an. Ausgewählte Lehrinhalte der Klassischen Philologie, der Klassischen Archäologie und der Alten Geschichte werden in Online-Angebote umgesetzt. Bei der Materialrecherche wird auf prometheus zurückgegriffen und neu erstelltes Bildmaterial wiederum in prometheus eingespeist. Die E-Learning-Kurse sollen begleitend im Studiengang “Kultur der Antike” und in der Lehrerfortbildung zum Einsatz kommen.
In der zweiten Phase werden die Angebote auf der neuen Lernplattform “ILIAS für ALTERTUM” zur Verfügung gestellt, ähnlich wie bei den hessenweiten E-Learning Projekten “k-MED” und “sports-edu”. Langfristig soll so mit Online-Angeboten, die von kooperierenden Hochschulen des In- und Auslands erstellt werden, eine europäische E-Learning Plattform für die Altertumswissenschaften entstehen. Fachvertreter der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Zürich haben bereits ihre Mitarbeit angekündigt.

7.) www.pausanio.de – prometheus gratuliert zur Gründung

‚pausanio.de‘ ist ein Audioguideportal für Kunst- und Kulturreisende, das als Startup-Unternehmen in diesem Sommer gegründet wurde. Die beiden Initiatoren Holger Simon und Stephan Hoppe lehren am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln. Holger Simon war zudem Mitbegründer und langjähriger Leiter des Verbundprojekts prometheus und hat seit nunmehr sechs Jahren den Vorstandsvorsitz im Verein inne.

Mit ‚pausanio.de‘ wollen Simon und Hoppe neue Wege bei der Vermittlung von Kunst und Kultur beschreiten. Die interaktive Plattform verbindet Kunsterlebnis und Reiselust mit der Vermittlung hochwertiger Informationen. Reisewillige und -planende finden auf dem Portal Audioguides, Bilder und Texte zu Kunstdenkmälern, bislang v.a. in Europa. Mit ‚pausaniomobil‘ können zudem Sehenswürdigkeiten einer Region und individuelle Führungen vor Ort über das Mobiltelefon abgerufen werden. Wer die iPhone-Applikation nicht nutzt, kann das Handy auch direkt verwenden und unter folgender Nummer gleich testen: 0221-17739977 [nach der Ansage den Code 17580 (Burg Stolzenfels) eingeben]

Mit mittlerweile über 850 Sehenswürdigkeiten, mehr als 3.000 Fotografien und über 1.400 Audiodateien bietet ‚pausanio.de‘ bereits eine große Auswahl an Audioführungen zu Kunst und Kultur an. Doch das Portal lebt von seinen Nutzerinnen und Nutzern, den Kunstinteressierten, WissenschaftlerInnen und ForscherInnen, die aufgefordert sind, dem Portal weitere Sehenswürdigkeiten und Denkmäler mitsamt anregenden Texten und Bildern hinzufügen.

prometheus gratuliert Holger Simon zu dieser vielversprechenden Idee und wünscht dem Unternehmen eine erfolgreiche Zukunft.

8.) prometheus — facts & figures

Aktuell können 645.805 Bilder aus 53 Datenbanken über prometheus recherchiert werden. 97 Hochschulen und Institute im In- und Ausland halten eine Campus- bzw. Institutslizenz zur Nutzung des Bildarchivs. Die persönlichen Zugänge belaufen sich auf nunmehr 7.907; hinzu kommen Tausende von Nutzerinnen und Nutzern, die auf prometheus anonym im Rahmen einer Gemeinschaftslizenz zugreifen. Diesen Newsletter beziehen derzeit 8077 Personen.

9.) prometheus — Kontakt

Wenn Sie an dem Erwerb einer Lizenz interessiert sind, besuchen Sie unsere Website unter <https://prometheus-bildarchiv.de/license/fees> oder wenden Sie sich als VertreterIn einer Hochschule oder Institution direkt an das HBZ in Köln, Dr. Jochen Johannsen, Jülicher Straße 6, 50674 Köln, inhalte@hbz-nrw.de

Eine Liste aller Institutionen, die bereits eine Lizenz halten, finden Sie auf der prometheus-Website unter <https://prometheus.uni-koeln.de/en/institution/licensed>
Für Ihre Fragen und Anregungen ist selbstverständlich auch unsere prometheus-Geschäftsstelle in Köln für Sie da: Mo-Fr, jeweils 10-18 Uhr, Telefon: 0221-470 4476, Telefax: 0221-470 6773, info@prometheus-bildarchiv.de

Redaktion: PD Dr. Sigrid Ruby (sigrid.ruby@geschichte.uni-giessen.de)